Betriebsrat: was braucht man als neuer Betriebsrat, was eher nicht. Seminare, Supervision, Adressen, Buchtipps, ... Erfahrungen und Fragen.


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Montag, 8. Februar 2016

Supervision

Supervision und Coaching. Macht das Sinn?

Fördert das wirklich die Zusammenarbeit mit Kollegen oder ist das eher auf Optimierung des Verhaltens Kunden gegenüber ausgerichtet? Werden Konflikte im Team wirklich durch Supervision gelöst; auch wenn sich entscheidene Mitglieder sperren?  Kann man Betriebsratsarbeit dadurch verbessern oder werden Betriebsräte nicht doch so sehr von ihrer Gewerkschaft oder ihrern Wiederwahlbedürfnissen getrieben, als dass sie offen für einen Supervisionsprozess sein können?
Aber ist gemeinsames Ziehen an einem Strang als zeitlich für begrenzt zusammengestellte Institution überhaupt möglich?  Da sind die Einzelziele doch schon zu gegensätzlich. Der Betriebsratsvorsitzende möchte seine Freistellung und das nette Büro auf jeden Fall behalten. Wo soll er auch nach all den Jahren hin? In der Gewerkschaft nicht Karriere gemacht und im Unternehmen jahrelang raus aus seiner Position.  Das Archiv ist nicht so verlockend. Dann lieber ein bisschen Machiavelli für Dummies lesen und Seminare zur Menschenführung besuchen, die doch letztlich nur Seminare zum Machterhalt darstellen.

Wahrscheinlich ist Supervision für Betriebsräte doch nicht so eine Gute Idee.  Gibt es Erfahrungen?

Tipps auch für Rotenburg Wümme, Soltau
Buxtehude oder auch Tostedt gesucht.

3 Kommentare:

  1. Meine Erfahrung: Supervision ist die beste Methode für das Coaching zur Teambildung, wenn alle Teilnehmer mitmachen. Dazu braucht man aber einen Supervisor / eine Supervisorin, die auch mal schwierige oder sehr heterogene Gruppen betreuen kann. Das ist ja bei Supervision im Betriebsrat oft der Fall, da dieser ja meist aus unterschiedlichen Listen zusammengesetzt ist, welche ja zur Wahl wieder im Wettbewerb um Positionen stehen.

    Daher sollte man für Supervision im Betriebsrat unbeding schnell nach der Wahl einen Supervisionstermin zur Teambildung anberaumen und danach eventuell regelmäßige Supervisionstermine, um Probleme, die ausserhalb der fachlichen Diskussion im Betriebsrat und den Greminen entstehen, zu erkennen und evtl zu lösen. Denn nichts ist schwächer als ein Betriebsrat, in dem die Mitglieder die Diskussion und Arbeit wegen persönlichen Mißstimmungen, Streit oder unausgesprochenen Vorbehalten schwächen.

    Ein Betriebsrat muß wie das Management ein starkes Team sein: da ist Supervision wirklich die effektivste Methode, den Betriebsrat als Gruppe für alle einzelnen Betriebsratsmitglieder zu stärken. Das bringt wirklich jedem was und damit eben auch dem Team!

    Hat dieser kleine Erfahrungsbericht geholfen?

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  2. Supervision sinnvoll? Ja! Auch für den Betriebsrat oder Personalrat macht das wirklich Sinn!

    Denn Supervision kann immer genutzt werden, wenn akute Probleme Arbeitsabläufe stören / hindern. Das gilt im Betrieb, in der Familie, in der Ehe, in Gruppen und Vereinen, Wohngemeinschaften, Arbeitsgruppen und eben auch für die Organe der Arbeitnehmervertretungen, also z.B. dem Betriebsrat. Dabei ist natürlich die Besonderheit zu beachten, dass es sich hierbei um ein gewähltes Gremium mit unterschiedlichen Interessenlagen (z.B. die oben erwähnten Wiederwahlintention) handelt. Das jedoch ist Aufgabe des Supervisors, ggf im Vorgespräch zu klären.

    Allerding beachten: Supervision macht mehr Sinn, wenn sie vorbeugend eingestzt wird. Sie kann quasi Reparaturbetrieb darstellen, als Prophylaxe ist sie dagegen erheblich sinnvoller. Bevor störende, unbewusste Prozesse die Zusammenarbeit beeinträchtigen, können diese in regelmäßigen Supervisionen vorbeugend vermieden werden.

    Also: am besten einfach mal einen Supervisor oder eine Supervisorin ansprechen und im Vorgespräch klären, was diese/r anbieten kann.

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  3. Hallo. Ich arbeite in einem kleinen Unternehmen in Hamburg. Programmierer, Vertrieb, Buchhaltung, recht international besetztes Team mit hohem Anteil russischer und lettischer Kollegen. Also eine sehr gemischte Besetzung. Wir haben bei Projekten immer viele Streßphasen und ein Kollege hat mal als Alternative zu den Sauftouren jemanden für eine Supervision (W. Weller aus Hamburg war das) ins Spiel gebracht. Interessanterweise hat das ziemlich gut geklappt. Der Typ musste schon ganz schön was aushalten, um das Gespräch zum Laufen zu bringen. Aber so ein Supervisor hat das wohl gelernt, das merkte man. Im Ergebnis: das laufende Projekt lief viel runder und fehlerfreier und auch die externen Programmierer haben gemerkt, dass das Projekt angenehmer und erheblich besser und schneller lief, obwohl diese gar nicht selbst an der Supervision teilgenommen hatten. Also ich kann nur zu so einer Supervision raten, obwohl ich sehr skeptisch war.

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